Abgelegt unter: 8000 Kilometer weit
Nichts klappt wirklich reibungslos hier an der Grenze zwischen Vorder- und Zentralasien – vor allem, wenn es um Visa oder ähnlich bürokratische Angelegenheiten geht. In Tabriz und Sari hatten wir bereits vergeblich bei der Polizei um Verlängerung unserer Iran-Visa ersucht. Zwei Tage vor Ablauf unserer Aufenthaltserlaubnis sieht das Staatsorgan in Masshad nun endlich einen ausreichenden Grund für die zusätzlichen Tage. Eine große, rosafarbene Mappe, gefüllt mit Formularen in persischer Schrift, Einzahlungsbelegen und retuschierten Passbildern, Fingerabdrücke und Stunden der Diskussion sind nötig, um bei dem zuständigen Polizisten Gehör zu finden. Schwieriger fällt uns noch, ihm die Zusage einer ausreichenden Verlängerung bei einer Bearbeitungszeit von zwei statt sieben Tagen abzuringen und bei all dieser vom Menschen forcierten Umständlichkeit noch freundliche Miene zu bewahren.
Auch die Turkmenen stellen unsere Geduld auf eine harte Probe: Transporter Day, alle Trucker haben Vortritt. Einen Vormittag lang warten wir vor der ausladenden, grauen Marmorbarrikade, hinter der sich die Turkmenen verschanzen. Wir warten darauf, unsere Pässe abgeben und das bereits in Deutschland genehmigte Transitvisum nochmals beantragen zu dürfen. Das Visum für Usbekistan lässt sich nicht vorverlegen. Wir sitzen deshalb sechs Tage in Masshad ab, bis wir Richtung Karakum-Wüste weiterziehen können. Ersatzteile für Christians klapperndes Rad bekommen wir in Mashhad ebenfalls nicht. Wir lassen es darauf ankommen und hoffen, dass unser Equipment die letzten 2.400 Kilometer noch durchhält.
(nach einer Aufzeichnung von Annette Kniffler)
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