Abgelegt unter: 8000 Kilometer weit
Am 16. Februar, 6 Uhr morgens rollen wir in Igoumenitsa über die Fährrampe auf griechischen Boden. Unsere Route durch Nordgriechenland hält zunächst 208 Kilometer Bergetappe bei mässigem Wetter für uns bereit. Ab Ioannina haben wir bereits mit stürmischem Gegenwind zu kämpfen. Bis zum alten Bergdorf Metsovo kommen wir deshalb nur im Schritttempo voran.
Am Katarapass (1630 Meter) hat sich der Wind in einen eiskalten Schneesturm verwandelt. Der Schneematsch macht die Abfahrt zu einer Belastungsprobe – vor allem für unsere Räder: Annettes Bremsklötze sind danach bis auf das Metall abgenutzt, und Viktors hintere Felge zeigt den ersten kleinen Riss, der im Lauf der folgenden Tage immer kritischere Ausmasse annimmt.
Ab den Meteora-Klöstern geht es über Trikala, Larissa und Katerini nach Thessaloniki, wo Christian im Gartenhaus eines griechischen Hundeliebhabers einem weiteren Feind begegnet: den Flöhen. Teils nutzen wir nun die griechische Autobahn, um schneller voranzukommen. Abgesehen von der Umfahrung bei Thessaloniki erscheint uns der Verkehr hier erträglicher als auf der Via Adriatica in Italien. Der Seitenstreifen ist hin und wieder sogar breiter als die beiden Autospuren zusammen.
Ein Hauch von Frühlingsgefühlen kommt in Asprovalta auf. Bei strahlendem Sonnenschein legen wir die Strecke nach Kavala entlang menschenleerer Sandstrände zurück – im Genießertempo. Wir tanken Kräfte für die bisher härtesten Tage: Ab Alexandroupoli radeln wir knapp 200 Kilometer gegen einen Wind an, der uns selbst bei Abfahrten und vollem Krafteinsatz auf ein Tempo von 10 km/h abbremst.
(nach einer Aufzeichnung von Annette Kniffler)
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